17. Dezember 2022 – Adventskalender

Wenn Du Gedichte über Weihnachten liest – wirst auch Du an die Weihnachtszeit in Deiner Kindheit erinnert?
Vielleicht, wie Du mit Deiner Mutter Plätzchen gebacken, mit dem Vater den Weihnachtsbaum geschmückt hast? Kleine Geschenke wurden verpackt, mit denen Du den Eltern, Geschwistern, vielleicht Freunden, eine Freude bereiten wolltest?
Leises Tuscheln, verschwörerische Blicke, Geschenke verstecken, damit sie nur nicht vor dem Heiligen Abend entdeckt wurden! Der Schleier der Geheimnisse wurde ausgebreitet und jeder durfte daran glauben, dass das Christkind die Geschenke bringen würde. Das Weihnachtsglöckchen durfte auch nicht fehlen. Denn wenn die Geschenke unter dem Baum lagen, hatte das Christkind auf geheimnisvolle Weise gezaubert. Romantik und Magie lag über diesen Tagen.

Ich kann mich gut daran erinnern, dass vor der Bescherung Gedichte aufgesagt und Lieder gesungen wurden, die den Weihnachtssegen einläuteten.

 

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
Mit rotgefrorenem Näschen.

Die kleinen Hände taten ihm weh,
Denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
Schleppte und polterte hinter ihm her.

Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihre Naseweise, ihr Schelmenpack –
Denkt ihr, er wäre offen der Sack?

Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!

Anna Ritter